Sonntag, 19. Oktober 2014
Waterville und Fazit nach dem ersten Monat
Da bin ich mal wieder zur planmäßigen Sendezeit :D
Nach der Parade am Sonntag bin ich mit meiner Gastfamilie nach Waterville, New Hampshire gefahren, da wir da ein paar Tage Ferien aufgrund des verlängerten Wochenendes machen wollten.
Dabei hatte ich das Glück, dass genau zu dieser Zeit die ungewöhliche Laubfärbung einsetzte, für die Neu England als Region bekannt ist und welche ein Phänomen des Indian-Summer darstellt. In Boston hätte ich nicht so schöne Fotos machen können, da es da nur wenige Bäume gibt und sich erst bei einer größeren Anzahl an Bäumen die Schönheit entpuppt.
Das Haus, was wir für die paar Tage zusammen mit Freunden meiner Gastfamilie bewohnt hatten, gehört den Eltern meiner Gastmutti, welche auch da waren.
Das Haus erstreckt sich über 3 Stockwerke mit 18 Betten, ein paar mehr oder weniger großen Bäder, einem riesigem Wohn-, Ess- und Küchenbereich, einem Spielzimmer, wo man Hockey, Basket- und Fußball spielen kann, sowie (mein Favorit) einem Außenwhirpool.
Am Sonntag gab es dann auch noch ein Fußballmatch zwischen meinem Team (ich und mein Gastvater) gegen alle Kinder (meine Gastkinder und die Kinder der Freunde meiner Gasteltern). Nachher brannten meine Fußsohlen und ich hatte Blasen, aber jetzt mal genug mit den Horrorgeschichten ;)
Das Fußballspiel, was richtig viel Spaß gemacht hatte, sollte sich rächen, als ich am Montag dann Wandern ging, wobei ich aber, wie ihr vielleicht schon gesehen habt, mit so wunderschönen Farben des Laubes belohnt wurde.
Am Dienstag sind wir dann aber auch schon wieder nach Hause gefahren, wobei ich noch eine Pause an einem Fluß im Wald, ein Tankstellenmalheur und ein Besuch einer Apfelplantage, wo ironischerweise dunkelhäutige Amerikaner arbeiteten, mitnahm.

Ansonsten ist in dieser Woche nicht viel mehr passierte (war auch genug), weshalb ich noch mein Fazit über den ersten Monat in Amerika und in meiner Gastfamilie ziehen möchte.

Gastfamilie: Ich bin super zufrieden mit meiner Gastfamilie, da ich mit den Eltern sehr gut zurechtkomme und auch die Kinder weitestgehend auf mich hören. Es gibt auch ein paar Dinge, die ich komisch finde, aber natürlich ist es eine andere Familie und eine andere Kultur, was ich immer zu berücksichtigen versuche.

Leute: Alle, die meine Gasteltern kennen sind super nett zu mir und behandeln mich sehr höflich und zuvorkommend. Da hier natürlich auch viele unterschiedliche Leute (sowohl Hautfarbe, Outfit usw.) rumlaufen, ist das für mich als Dorfkind etwas ungewöhlich, aber ich gewöhne mich daran und finde das alles sehr spannend.

Umfeld: An die Stadt und den Verkehr musste ich mich erstmal gewöhnen. Natürlich war es mit 2 Autobahnen bei mir vor der Haustür auch ständig etwas lauter, aber hier wird noch gehupt und auf der Straße gerufen und es fliegen auch Flugzeuge in der Nähe, da der Boston International Airport nur ein paar Meilen entfernt ist. Aber ich glaube, dass ich mich sehr schnell an die veränderte Straßensituation im Vergleich zu Hause angepasst habe.

Amerika an sich: Natürlich ist vieles neu, aber es gibt auch einige Gemeinsamkeiten, da die USA auch ein Industrieland ist. Ich kann eigentlich mit allen unterschiedlichen Dingen hier ganz gut leben und als meine Gastmutti mich gefragt hatte, was das seltsamste an den USA ist, viel mir bloß die Sache ein, dass hier mehr Wasser in der Kloschüssel ist und die Pissoirs tiefer hängen (ich hoffe keiner ist dabei, während er meinen Blogeintrag liest und wenn doch, dann guten Appetit).

Englische Sprache: Ich glaube, dass mein Englisch jetzt nicht mehr ganz so schlecht ist und ich bemerke fasziniert, dass ich bei der 3. Person Singular jetzt auch immer das "s" mitspreche, wobei ich eigentlich vorher jedesmal gedacht habe, dass ich das nie lernen werde. Auch verirren sich die ein oder anderen Englischen Wörter in meine Gedanken, wenn ich mal zu mir selber spreche, aber ich bin glaube ich noch weit davon entfernt, Englisch perfekt zu sprechen, was ich bei mir auch eher später als früher erwartet habe.

Heimweh: Ich glaube, dass ich da im Moment, wenn ich irgendwas mache, damit ganz gut klar komme, aber natürlich huscht der ein oder andere Gedanke an zu Hause durch meinen Kopf. Ich hatte auch gedacht, dass die Trennung von meinem Bruder schwerer sein würde, aber trotzdem freue ich mich schon riesig, wenn er mich besuchen kommen will.

In diesem Sinne wünsch ich euch noch eine schöne nächste Woche und hoffe, dass euch mein Artikel gefallen hat (ich steh auch für eine ausführlichere Auskunft gern bei What's App oder FAcebook zur Verfügung). Auch hinterlasse ich euch noch ein paar Bilder und ich lasse dann wieder nächste Woche etwas von mir hören.