Sonntag, 12. Oktober 2014
Kindergeburtstag und Festivals
Und wieder ist eine Woche vorbei ;)
Während ich gerade mit meinen Kids alleine zu Hause bin und sie schon ein Stockwerk unter mir schlummern, bemerke ich, dass ich nächste Woche schon einen Monat lang von zu Hause weg bin. Wenn ich jetzt so an meinen Flug und die Trainingsschool zurückdenke, kommt es mir so vor, als ob das alles schon sehr lange her ist. Dieser Eindruck bestätigte sich für mich, als ich heute das erste Mal anfing, länger darüber nachzudenken, wie was auf Deutsch heißt und das ich auch langsam anfange in Gedanken Englisch zu reden.
Am Sonntag und Montag war für mich Kindergeburtstag angesagt. Das beinhaltete Geburtstagsparty, wo die Eltern der eingeladenen Kinder auch da blieben, obwohl diese Kinder schon 5-6 Jahre alt sind. Außerdem noch Lego zusammenbauen, was die Freizeitbeschäftigung der ganzen Woche darstellte und noch die Beschenkung innerhalb der Familie an das Geburtstagskind, was mich mal wieder zum nachdenken animiert hat, wie das denn früher bei mir alles war und natürlich hat auch die Freude meines Gastkindes mich angesteckt.
Diese Woche hab ich auch mal wieder was für meinen Körper getan und war 2 mal joggen und war danach fix und fertig, was ich aber als sehr angenehm empfunden habe, da jetzt zu meiner geistigen Müdigkeit auch mal körperliche dazukam. Außerdem viel mir auch wieder auf, wieviele Menschen hier Joggen gehen, was man als Deutscher vorher gar nicht vermutet hat (blöde Vorurteile). Ich habe so den Eindruck, dass zumindest hier in Somerville alle normales Durchschnittsgewicht haben (nicht so fett, wie das immer erzählt wird). Na klar gibt es hier auch ein paar beleibtere, aber das ist in Deutschland natürlich auch so und ich denke, dass es durchaus mit deutschen Verhältnissen vergleichbar ist. Was noch viel wichtiger für mich dabei war, ist, dass ich mir überlegt habe, ob ich realisiert habe, ob ich wirklich hier noch ein paar Monate leben werde und ich kam leider zu keinem befriedigendem Ergebnis. Natürlich weiß ich, dass ich hier bin und ich habe mich jetzt auch an den Anblick der Häuser, Straßen und Natur gewöhnt, aber ich kann nicht sagen, ob ich mich wirklich wie ein Einheimischer fühle.
Ich hoffe, dass ich mich trotzdem auch zu Hause zurechtfinde, wenn ich wiederkomme, da ich mich wieder auf Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder einstellen muss. Diese gibt es hier zwar auch, aber sie sind meistens überflüssig, da man sowieso nicht schneller fahren kann oder sie wie auf dem Highway für fast die ganze Fahrtstrecke gelten.
Heute (Samstag) und morgen (Sonntag) ist auch eigentlich modischer Geschmack überflüssig, da an diesem Wochenende das Honk-Festival stattfindet. Wenn das Honk-Festival eine Partei wäre, wäre sie ein Bündnis aus Links und Grünen. Die Bands und viele Besucher folgen in Bezug auf ihrer Kleiderordnung dem Motto Hippie oder Bad Taste (letzteres vor allem die Zuschauer wie ich finde). Das ist ein ziemlich verrücktes Spektakel und ich bin froh, dass ich das auch mal miterleben durfte. Die Musik war ein bisschen "funky" und die Stimmung richtig gut. Das Festival besteht aus Plätzen, die in ganz Somerville verteilt sind, wo verschiedene Bands von einer Stage zur nächsten ziehen. Als Andenken habe ich auch von meinen Gasteltern einen Button geschenkt bekommen, der schon seinen Platz an meiner Bauchtasche gefunden hat, wobei ich gespannt bin, ob ich noch mehr bekommen und diese neue Tradition werde (manche sammeln Aufkleber auf ihrem Koffer und da sammel ich halt eben Button an meiner Bauchtasche als Erinnerung).
Morgen (Sonntag) findet noch eine Parade statt, was ich aber euch erst im nächsten Beitrag will und ich hab schon ein paar spannende Erlebnisse für die kommende Woche in Planung.
Somit verabschiede ich mich und hinterlasse euch noch ein paar Bilder :)